
Die Welt der Kryptowährungen bietet große Chancen – aber auch erhebliche Risiken. Immer wieder gelingt es Hackern, große Summen zu erbeuten, und selbst als sicher geltende Plattformen sind nicht vor Angriffen gefeit. Ein aktueller Fall zeigt die Dimension der Bedrohung:
1,5 Milliarden Dollar Diebstahl bei Bybit – Der größte Krypto-Raub aller Zeiten
Die Krypto-Börse Bybit gab kürzlich bekannt, dass Hacker digitale Token im Wert von rund 1,5 Milliarden US-Dollar gestohlen haben. Besonders alarmierend: Die Angreifer entnahmen die Kryptowährung aus einer sogenannten Cold Wallet, die normalerweise offline gespeichert wird und als besonders sicher gilt.
Doch dieser Vorfall ist nur der jüngste in einer langen Reihe spektakulärer Krypto-Diebstähle. Schon in den letzten Jahren wurden immer wieder enorme Summen entwendet – allein 2024 beliefen sich die durch Hacks erbeuteten Beträge auf über 2 Milliarden US-Dollar. Ein Überblick über einige der größten Fälle zeigt die Gefahren und Schwachstellen des Kryptomarktes.
Die größten Hacks im Kryptobereich
Poly Network (2021) – 610 Millionen Dollar gestohlen
Im August 2021 erbeuteten Hacker 610 Millionen US-Dollar von der Plattform Poly Network, die Peer-to-Peer-Token-Transaktionen ermöglicht. Erstaunlicherweise gaben die Täter den Großteil der Beute zurück. Der Vorfall machte jedoch deutlich, wie anfällig der DeFi-Sektor (dezentrales Finanzwesen) für Angriffe ist.
Ronin Network (2022) – 540 Millionen Dollar gestohlen
Ein massiver Angriff traf im März 2022 das Ronin Network, das mit dem beliebten Blockchain-Spiel Axie Infinity verbunden war. Hacker erbeuteten 173.600 Ether-Token und 25,5 Millionen USD-Coin-Token, insgesamt rund 540 Millionen US-Dollar.
Coincheck (2018) – 530 Millionen Dollar verloren
Anfang 2018 wurde die japanische Börse Coincheck Opfer eines Hacks, bei dem Kryptowährungen im Wert von 530 Millionen US-Dollar aus einer Hot Wallet (einer online gespeicherten Wallet) gestohlen wurden. Der Fall verdeutlichte die Risiken von Online-Speicherlösungen.
Mt. Gox (2011–2014) – 500 Millionen Dollar verschwunden
Einer der frühesten und berüchtigtsten Krypto-Hacks: Zwischen 2011 und 2014 wurden rund 500 Millionen US-Dollar von der damals führenden Krypto-Börse Mt. Gox gestohlen. Das Unternehmen meldete Insolvenz an, und Tausende Nutzer verloren ihr Geld.
Wormhole (2022) – 320 Millionen Dollar entwendet
Ein Angriff auf die DeFi-Plattform Wormhole führte zum Verlust von 120.000 digitalen Token im Wert von 320 Millionen US-Dollar. Die Betreiber konnten die Mittel zwar ersetzen, doch der Fall unterstreicht die Risiken dezentraler Anwendungen.
Wie wir uns schützen können
Diese Fälle zeigen, dass kein System zu 100 % sicher ist. Daher sollten Krypto-Investoren einige wichtige Sicherheitsmaßnahmen ergreifen:
Cold Wallets nutzen, aber mit Bedacht: Zwar gelten Cold Wallets als sicherer, doch sie sind nicht unverwundbar. Nutze Hardware-Wallets und achte darauf, dass der Zugriff gut geschützt ist.
Multi-Signatur-Technologie: Wallets mit mehreren Signaturen machen es für Hacker schwieriger, Gelder zu entwenden.
Sicherheitsupdates beachten: Wallets, Börsen-Accounts und Smart Contracts stets auf dem neuesten Stand halten.
Misstrauen gegenüber zu hohen Renditen: Viele Krypto-Projekte versprechen überzogene Gewinne – oft steckt ein Betrug dahinter.
Keine blinde Vertrauensbasis: Gründlich recherchieren, bevor wir in Projekte oder Plattformen investieren. Wissen und Kontrolle sind die besten Schutzmechanismen.
Fazit
Die Geschichte zeigt: Selbst große Krypto-Börsen und Plattformen sind nicht vor Angriffen sicher. Schutz beginnt bei jedem Einzelnen – durch Wissen, Vorsicht und die richtige Sicherheitsstrategie. Verlassen wir uns nicht allein auf die Anbieter, sondern übernehmen wir selbst Verantwortung für unsere Investments.